Oh drecksapothekene Assoziationen der Dichtkunst,

 

Signaturmittel der Literaturwissenschaft, Hechtskiefer der Belletristik wie gegen spitze Zahnschmerzen der Wortwahl!  Ein Schriftsteller hat die Phrasen zu vernichten, so die Bachmann, ein konkreter Künstler dagegen vervielfacht eben diese Phrasen niedrig codierender Genteile wie in einer Polymerasenphrasenreaktion, is a doodes auto is a doodes auto is a doodes auto, man könne es nicht oft genug wiederholen. Ofenvogel aber habe die nieder codierende Biochemie der Worte in Poesie gesetzt und ein primitives Häufigkeitsverfahren drauf angewandt, Markov-Ketten gerechnet wie dummes Wörterzählen.

aus: desoxyriboli

 

 

5 Gedanken zu „Oh drecksapothekene Assoziationen der Dichtkunst,“

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Buchstabenhäufungen aus unbrauchbaren Zellinien

shelley

…… und zurückgekehrt, ein allzu offener Markoff, nichts hidden, nicht vor und nicht zurück wie propagierend, nicht mal eine Mustererkennung, nur seinen besoffenen, dichtenden Verwandten habe er unter den Regalen vorgezogen wie ein Suffix vors Verb. Wie ein von der Stadtbücherei abgesonderter Autor aus der Tiefe der Hilfsarbeiterklasse hoch geräuspert. Seine Künstler-DNA aber fusioniere einen raunenden Jargon aus Martin Heideggers Existenzialphilosophie mit dem Abfall der hochsprachlichen Halbbildung, kein Verb zu klein, um nicht in einer Endung zu verallgemeinern – heit keit und so. Weil sich die Substantive in ihrer Einsamkeit des Satzgegenstandes aber fürchteten, hängt der Künstler sie wie scheppernde Büchsen an einen Wortfortsatz, Kunstwortschwanz, der seinen dranhängenden Kunsthund zum Institut begleitet wie zu einem fatalen Happy End, Sprachfiguren zerren die Kunsthunde vor den Wörter-Büchsen der eingedosten Konflikte und irgendwann ist es allen egal geworden, wer was sagt, und warum. Derweil aber pinkelt der konkrete Gedichthund an den hierarchischen Grammatikbaum und dann müsse er angesichts des herrlich schönen langen Körpers der am Boden liegenden Dichterfigur seinen Entschluss gefasst haben. Wie ein Glöcklein nieder so sei der Autor in der Stadtbücherei gelegen, wie liegengelassen an der schwäbischen Dichterstrasse spätromantisch auf Schuberts Winterreifen

58 Gedanken zu „Liebe deinen Robot wie dich selbst …“

  1. Für viele sicherlich eine schöne Vorstellung, wir schalten die Personen ab, die uns stören. Doch was passiert, wenn beide diesen Vorteil der Einflussnahme haben? Wächst oder verschwindet das Vertrauen, nicht abgeschaltet zu werden? Und. Wann schalten wir den Liebsten wieder an? Wenn wir uns langweilen? Liebe als on/off Möglichkeit? Lieber Percy, Dein Video stellt viele Fragen in den Raum.

    1. Diese On/Off-Mentalität gibts eigentlich erst, seit wir Maschinen bedienen. Ja: Wir dienen den Maschinen. Ein Pferd hatte noch keinen Zündschlüssel … — Und heute, im 1/0-Takt auf den Datingbörsen, sind wir im permanenten Love ‘n’ Sex standby …

  2. die Posthumanen werden einen Lord am Nasenring herumführen, sie werden uns als ihr Schoßgetier halten.

      1. ich hatte den eindruck, dass der hund das nicht als abhängigkeit erlebte. wahrscheinlich war er der ansicht, mich mit seinem bellen dahin gebracht zu haben, ihm den napf zu füllen und den knochen vor das maul zu legen – möglicherweise sah er in mir seinen diener…..

  3. Ich weiß nicht: Hatte ich in meinem Leben damals einen Jagdhund? Sicherlich! Was wäre ein englischer Lord ohne eine edle Züchtung? Werden sie dem kostbaren Tier einen Chip einpflanzen, der es der Kreatur erlaubt, sich in gehobenen Schaltkreisen zu bewegen? Herr und Hund und umgekehrt. Sehr umgekehrt.

    1. Du hattest Hunde, Albé, eine zeitlang deren mehrere. Mit dem richtigen Chip wird der Kläffer wohl künftig seinen Herren gassi führen … — Na gut: Es gibt auch so schon Hunde mit mehr Hirn als Herr und Frauchen …

      1. Nun ja: Ich halte den »besten Freund des Menschen« eigentlich nur für eine Sklavenseele … — Wie kann eine halbwegs kluge Kreatur ein »Freund des Menschen« sein?

    2. Wie hast Du getrauert, als »Boatswain« verschied! — Und heute? Lässt man den Köter einfach clonen

      Grabmal für Boatswain

      An dieser Stelle
      ruhen die Gebeine von Einem,
      Welcher Schönheit besaß ohne Eitelkeit,
      Stärke ohne Übermut,
      Mut ohne Wildheit,
      Und alle Tugenden des Menschen ohne seine Laster.

      Diese Lob, unpassende Schmeichelei
      Wäre es, über menschliche Asche geschrieben…
      Nur ein gerechter Tribut ist es für das Andenken
      von Boatswain, einem Hunde,
      Der geboren war auf Neufundland, Mai 1803,
      Und starb zu Newstead Abbey, 18. November 1808.

      1. Gut gewählte Worte. Doch wissen wir wirklich noch, was real und was geschaffen? Woran erkennen wir denn das Leben, welches seinen Ursprung in der Natürlichkeit hat?

      2. Und die Frage ist doch: Was ist natürlich? — Würden wir den Religionen glauben, so müssten wir wohl sagen: Wir sind kunstgemacht von Anbeginn …

        Und Vater Staat war schon immer der intimste Feind von Mutter Natur.

    3. alles eine frage der perspektive. wir werden vielleicht nicht einmal bewusst erleben, teil der show zu sein. im zoo: wer befindet sich hinter gittern?

  4. aber lässt sich aus derartigen überlegungen heutzutage noch eine zusammenhängende geschichte erzählen?

      1. Nun – Asimov beispielsweise hat keine Antwort auf diese Frage gefunden. Hier wäre – wenn nicht alles so sinnlos wäre – in der Tat Entwicklungsbedarf……

    1. Lierber Percy -sicher doch! Wie anders kann ichs meinen…. wir werden es nichtmal mitkriegen….. ist das ein Trost?

  5. …. schon damals – libe mary – ich will dir nicht zu nahe treten, erschien die grundidee von elektrifizierung eines leichnams reichlich abgeschmackt….
    sowas konnte schon damals höchstens 1 mediziner einfallen – der damit zur not seine in höheren töchteranstalten erzogene (also gar nicht) gebilede geliebte beeindrucken konnte…

      1. komm mir nicht mit aldani – komm mir nicht mit mesmer – komm mir nicht mit allen irrenhauserfindungen und schockkuren jener zeit…..

  6. …nichts für ungut – lieber polidori…..aber du mußt zugeben, dass fantasie nicht gerade eure domäne ist…

  7. …. nichts für ungut…. und lag – liebste Mary – die idee der belebten leiche nicht ohnehin in der luft?

  8. …. von eta hoffmann – dem ollen geisterhoffmann – ganz zu schweigen. ich nehme fast an, Du habest ihn nichtmal gelesen. vielleicht im readers digest den unzureichenden klappentext zum sandmann….

      1. Nerven – Nerven…… und? auf was trifft es bei Dir? auf wohlgefällige Zufriedenheit? Lass Deine Metaffern wie wilde Jagden los! (fragt sich: auf was….. anderes Thema: Science Fiction? Echt jetzt?)

      1. …. um ähnlich floppy darauf zu antworten: übersetz es….. meinetwegen in maschinensprache…..

      2. wer sagt auch, dass es 01 schwarzweiss einaus sein muss….. gibt es nicht den zustand unbestimmt….

      1. Amok denken! — Ein Weltbilder-Sturm zum Anfang. Dann die eGuerilla: Börsenkurse hacken. Regierungen offline schicken …

        Wir brauchen eine völlig neue Theorie und Praxis der Revolte. Eine digitale Ästhetik des Widerstands.

  9. hast Du einen plan für das danach? lass hörn….. oder enden die fantasien mit detonation wie der liebesroman mit glockenklang am hochzeitstag?

    1. Wir haben doch gar keine andere Wahl: Um es mal so zu sagen: Die Revolution ist alternativlos! — Wir müssen zunächst die Digitale Wirtschaft übernehmen …

      1. anarchia sl das neue gesetz? wie halten wir menschen ab – für werbeunfug rankings und suchenmaschinenoptimierung zu zahlen?

  10. … wir können es freilich beim untergang belassen…. sollten jedoch benennen, dass es keine fortsetzung geben wird.

    1. Das Netz muß den Nutzern gehören. Die Digitale Wirtschaft ihren Kunden. Der eGuerilla-Kampf beginnt auf dem Aktien-Markt …

      Es klingt ja nicht so gut, weil das Wort vergewaltigt wurde, aber: Das Netz ist eine kommunistische Technologie. Die erste in der Geschichte. Deshalb ist es den Tyrannen verhasst …

      1. Die Krise ist doch der Dauerzustand. So wie der Ausnahmezustand, der sie bemänteln muß …

        Probleme werden nicht gelöst, sondern durch neue Probleme verdrängt. Politik ist zur Ersatzbefriedigung verkommen …

    1. Ich bin dafür, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Chaotisch sind sie sowieso. Vielleicht findet sich ein Takt …

      Die neue Losung laute: »Hacker aller Länder, vereinigt Euch!«

      1. Viele Worte. Alle auf dieser einen langen Ebene, die sich – Recht haben- nennt. Wir leben in einem Zeitalter, indem es uns, den Menschen, mehr als gut gehen könnte, doch wir bekämpfen uns, wir neiden und wir eignen uns fremdes Eigentum an. Die Hölle ist wohl nicht mehr fern und doch ist der Weg ins Paradies der Kürzere. Nur will ihn niemand sehen.

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